Erste Spuren im Siggenthal sind nahezu 5000 Jahre alt. Bereits in der jüngeren Steinzeit (3'000-1'800 vor Christus) siedelten Menschen nordwestlich von Kirchdorf. Ein 1911 entdecktes Grab verweist auf eine keltische Besiedlung und die Villa eines römischen Gutsbesitzers, ebenfalls in Kirchdorf.

Vom Frühmittelalter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung in wirtschaftlicher und politischer Abhängigkeit von hochadeligen Herren und der Kirche, deren ausgedehnten Besitz sie bewirtschaftete. Eine wichtige Rolle spielten die Klöster. 1150 verkaufte die Benediktinerabtei Elchingen bei Ulm ihren Grundbesitz im Siggenthal an das Kloster St. Blasien im Schwarzwald. Schirmherr dieses Klosters war Rudolf von Habsburg. Das Siggenthal lag somit tief in habsburgischen Landen. Auch nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossenschaft (1415) verbesserte sich die Lage für das ärmliche Siggenthal nicht.

Nach langen Streitigkeiten und gegen den Widerstand der Gemeinden im unteren Siggenthal gelang es 1695 Kirchdorf und Nussbaumen, als selbständige Gemeinde anerkannt zu werden. 1798 endete die Gerichtsbarkeit des Klosters St. Blasien. Der Badische Staat als 'Rechtsnachfolger' verkaufte das Zinsbezugsrecht an eine Lengnauer Handelsgesellschaft. Endlich, im Jahre 1850 gelang der Loskauf von der Zinspflicht, die Bewohner des Siggenthals konnten erstmals eigenen Boden bebauen.

Die Gründungen der Armaturenfabrik Oederlin & Co. 1854 in Rieden und 1892 der Firma Brown Boveri & Co. (heute ABB) in Baden bewirkten einen sprunghaften Zuwachs der Obersiggenthaler Bevölkerung. Wohnten anfangs des 20. Jahrhunderts noch 1504 Personen in 294 Gebäuden, sind es heute über 8000 Einwohner in mehr als 1900 Häusern.

Obersiggenthal, die Gemeinde mit bester Wohnlage, kann heute ein reiches Angebot an kulturellen und sportlichen Anlässen und Vereinstätigkeiten vorweisen. Damit entwickelt sich eine starke Identifikation der Bewohner mit ihrer Gemeinde.